Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat betroffen auf den Tod von Kurt Biedenkopf reagiert. „Der Tod des ersten Ministerpräsidenten von Sachsen, Kurt Biedenkopf, trifft mich sehr. Biedenkopf hat nicht nur in der alten Bundesrepublik gewirkt, vor allem im wiedervereinigten Deutschland war er ein prägender Politiker. Er war Mitgestalter und Symbolfigur der Deutschen Einheit, ein ,homo politicus', Freund und vor allem Mensch. Er hat sich immer, auch in hohem Alter, in die politischen Diskussionen eingebracht und seine Stimme erhoben. Was er sagte, hatte Gewicht“, unterstrich Bouffier am Freitag in Wiesbaden und sprach der Familie und den Angehörigen sein Beileid aus. „Der Freistaat Sachsen, aber vor allem auch Deutschland verlieren einen stets wachsamen Politiker mit klugen Ideen, Weitsicht und Sachverstand“, so Bouffier.
Auch zu Hessen habe der Verstorbene einen Bezug gehabt. Ab 1945 besuchte Biedenkopf das heutige Max-Planck-Gymnasium in Groß-Umstadt und legte dort 1949 das Abitur ab. Von 1990 bis 2002 war er Ministerpräsident von Sachsen. Der Politiker starb am Donnerstagabend im Alter von 91 Jahren im Kreis seiner Familie.