Eine Woche nach dem Ende der Weihnachtsferien hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz ein erstes Fazit gezogen: „Der Schulstart ist trotz sehr schwieriger Zeiten weitgehend ruhig verlaufen. Das haben wir auch dem umsichtigen Verhalten der Eltern zu verdanken, die ihre Kinder oftmals schon im Vorfeld haben testen lassen. Auf diese Weise sind infizierte, aber symptomfreie Schülerinnen und Schüler von vornherein zuhause geblieben. Das regelmäßige und engmaschige Testen sowie die hohen Hygienestandards an unseren Schulen haben sich auch jetzt bewährt. Sowohl bei Lehrkräften als auch bei Schülerinnen und Schülern bewegen sich die Quarantänezahlen bisher mit etwas mehr als einem halben Prozent im Promillebereich – obwohl Omikron deutlich ansteckender ist als bisher bekannte Virusvarianten. Wir arbeiten intensiv daran, dass unsere Schulen auch die zweite Hälfte des Winters gut überstehen.“
In der ersten Woche nach den Ferien wurden in den Schulen insgesamt rund 1,7 Millionen Antigen-Selbsttests von Schülerinnen und Schülern sowie 112.000 von Lehrkräften durchgeführt. Davon waren bei Schülerinnen und Schüler 4.448 und bei Lehrkräften 161 positiv. Durch einen PCR-Test bestätigt wurden bei Schülerinnen und Schüler 2.295 und bei Lehrkräften 155. Die Positivquote lag damit am Ende der vergangenen Woche bei Schülerinnen und Schülern bei 0,13 Prozent und bei Lehrkräften bei 0,14 Prozent. Zum Vergleich: In der ersten Präventionswoche nach den Sommerferien lag die Positivquote (PCR-Test) unter den Schülerinnen und Schülern bei 0,04 Prozent, in der letzten Woche vor den Weihnachtsferien ebenfalls. Rund 4.500 Schülerinnen und Schüler (0,6 Prozent) sowie 425 Lehrkräfte (0,7 Prozent) befinden sich derzeit in Quarantäne.
„Die aktuellen Infektionszahlen liegen über denen vom Herbst und sie werden vermutlich auch noch einige Zeit steigen“, erläuterte der Minister. Auch wenn Omikron nach Aussagen von Fachleuten zu weniger starken Krankheitsverläufen führe als etwa die Delta-Variante, müssten Schulen und Familien weiter wachsam und vorsichtig bleiben, unterstrich Lorz. „Unser Ziel ist bis zum Ende des Winters und darüber hinaus so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten. Schließlich ist der Unterricht im Klassenraum von herausragender Bedeutung für den Lernerfolg und das soziale Miteinander unserer Schülerinnen und Schüler.“
Schulen bekommen organisatorische Flexibilität bei Personalengpässen
Sollte es in den kommenden Wochen wegen des dynamischen Infektionsgeschehens vereinzelt zu Personalengpässen kommen, gebe das Land den Schulen ein Höchstmaß an Flexibilität in der Unterrichtsorganisation, unterstrich der Minister. Sollte es zu Personalknappheit kommen, müsse der Fokus auf den Kernfächern liegen. Lehrkräfte in Quarantäne könnten ihren Unterricht dann zudem für einen begrenzten Zeitraum digital von zu Hause anbieten. „Die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts ist insbesondere für die psychosoziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auch weiterhin von zentraler Bedeutung“, erläuterte Lorz. „Das ist auch der einhellige Wunsch der aus vielen Schulpraktikern bestehenden Konzeptgruppe, die uns seit Beginn der Pandemie wichtige Rückmeldungen zum Schulbetrieb gibt und mit der wir uns am Freitag ausgetauscht haben.“
Besonders erfreut zeigte sich der Minister, dass sich immer mehr junge Menschen impfen lassen. „Mehr als die Hälfte der Zwölf- bis 17-jährigen Hessen ist bereits zweimal geimpft. Ich freue mich sehr, dass die Ständige Impfkommission dieser Altersgruppe nun auch die dritte Impfung empfiehlt. Denn: Die Booster-Impfung macht bei der Überwindung von Omikron nach Meinung der Wissenschaft den Unterschied. Wir müssen jetzt am Ball bleiben und das Impftempo in allen Gesellschaftsteilen hochhalten.“
Bewährte Hygiene-Regeln für einen sicheren Schulbetrieb
Bis auf Weiteres gilt im Unterricht die Maskenpflicht. Zusätzlich müssen sich alle nicht geimpften Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte dreimal pro Woche testen lassen. Geimpfte oder genesene Kinder und Jugendliche können sich ebenfalls testen. Der Test kann weiterhin kostenfrei in der Schule erbracht werden und wird im Testheft vermerkt. Alternativ kann er auch in einem Testzentrum erfolgen. Nach der neusten Coronavirus-Schutzverordnung des Landes können jetzt auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler durch die regelmäßige Teilnahme an Testungen in der Schule den 2G-Plus-Status erlangen.