In Deutschland werden Frauen täglich Opfer von häuslicher Gewalt, Stalking, sexualisierter oder anderen Formen der Gewalt. So wurden in Deutschland im Jahr 2022 über 171.000 Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen polizeilich erfasst. In 126 Fällen handelte es sich dabei um Mord oder Totschlag. Und die Dunkelziffer ist hoch.
Kampagne „...und was tust du?“ des HMSI
Mit der Öffentlichkeitskampagne „...und was tust du?“ ruft das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMSI) zum Handeln auf. Gewaltprävention zu stärken und Unterstützung für alle betroffenen Frauen und Mädchen erreichbar zu machen, hat für die Landesregierung höchste Priorität. Die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann, verweist aber auch auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung: „Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Sie beginnt nicht erst mit Schlägen – auch Erniedrigung, Beschimpfung, Bedrohung, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Stalking oder Kontrolle sind, im digitalen wie im analogen Raum, Formen von Gewalt. Jede Frau, unabhängig von Alter, Herkunft und Bildungsstand, kann von Gewalt betroffen sein. Schauen Sie hin, sprechen Sie mit den Betroffenen – und rufen Sie im Notfall die Polizei.“
Mit der Präventionskampagne „...und was tust du?“ will die Landesregierung dazu beitragen, vorhandene Schieflagen in der Debatte über Gewalt gegen Frauen zu verdeutlichen und Hilfsangebote für Betroffene noch bekannter zu machen. Um Gewalt gegen Frauen zu beenden, ist dringend notwendig, die verschiedenen Formen zu erkennen und benennen zu können. Die Kampagne klärt auf, wie sich körperliche, psychische, wirtschaftliche und sexualisierte Gewalt äußern können. Dabei setzt sie auf verschiedene Motive, um das Bewusstsein zu schärfen. Diese stehen als Aktionsplakate und Sharepics für Social Media kostenfrei zum Download bereit und sind auf unserer WebseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster abrufbar.
„Wir alle sind gefordert, aktiv gegen Gewalt einzutreten und Betroffenen Hilfe und Unterstützung anzubieten – und zwar, indem wir sensibel sind für Anzeichen von Gewalt, Betroffenen unsere Unterstützung anbieten und uns aktiv für eine gewaltfreie Gesellschaft einsetzen“, sagt Ministerin Hofmann.
Weitere Informationen zur Kampagne „...und was tust du?“ und zu Hilfsangeboten für Betroffene finden Sie auf der Internetseite zur Kampagne.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Hintergrund „One Billion Rising“
One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) heißt die jährlich weltweit stattfindende Kampagne gegen sexualisierte Gewalt und Ausbeutung, für Selbstbestimmung und internationale Frauensolidarität, initiiert von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler. Die Milliarde bezieht sich auf die statistische Angabe der UN, dass ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Gewalt (Körperverletzung, Vergewaltigung, Vernachlässigung, Verweigerung von Bildung) werden. 2013 wurden erstmals Frauen und Männer weltweit dazu aufgerufen, jeweils am 14. Februar (Valentinstag) gemeinsam im öffentlichen Raum zu tanzen, um Solidarität mit Gewaltopfern und gemeinsame Kraft zu demonstrieren.