Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Nahezu gleich viele gemeldete Ausbildungsstellen wie Bewerber

Für das Ausbildungsjahr meldeten Arbeitgeber in Hessen 34.700 Lehrstellen. Dies entsprach fast der gleichen Anzahl an registrierten jungen Männern und Frauen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren.

Zur heutigen Pressekonferenz besuchten Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum und der Leiter der Regionaldirektion Hessen, Dr. Frank Martin, die Metallmanufaktur Dirk Velte in Oberursel. Sie bilanzierten den Ausbildungsmarkt 2023/2024 und informierten sich bei dem Handwerksbetrieb über die aktuelle Situation bei der Suche nach neuen Auszubildenden.

Kaweh Mansoori: „Wir sehen, dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärft. Besonders der ländliche Raum ist davon betroffen. Wir als Landesregierung setzen daher auf die Ausbildung in den Betrieben. Die duale Ausbildung ist eine entscheidende Stellschraube für die Fachkräftesicherung. Eine gute Berufsorientierung spielt dafür eine wesentliche Rolle. Im Bereich der Weiterbildung haben wir mit dem kostenfreien Meister einen wichtigen Anreiz geschaffen, damit sich junge Männer und Frauen zur höchstmöglichen Fachlichkeit qualifizieren können. Denn sie sind es, die ihre Begeisterung für ihr Gewerk an die nächste Generation weitergeben, wenn sie in einem Meisterbetrieb die Handwerker der Zukunft ausbilden. “

Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden nimmt tendenziell ab

Dr. Frank Martin: „Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren zu Gunsten der Jugendlichen verschoben. Aufgrund der demografischen Entwicklung nimmt die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden tendenziell immer weiter ab. Verstärkt wird diese Entwicklung, da immer mehr junge Menschen einen höherwertigen Schulabschluss anstreben und somit häufig dem Ausbildungsmarkt nicht oder nur zeitverzögert zur Verfügung stehen. Daher lautet die Empfehlung an Arbeitgeber, über den kurzfristigen Bedarf hinaus auszubilden, um den Fachkräftebedarf von morgen im eigenen Betrieb decken zu können.“ Hier zeige sich die Metallmanufaktur von Herrn Velte vorbildlich.

Zum Stichtag (30.09.2024) waren noch rund 2.400 Ausbildungsplatzsuchende unversorgt. Ihnen gegenüber standen 4.370 unbesetzte Lehrstellen. „Wir sind zuversichtlich, dass in Verbindung mit der sogenannten Nachvermittlungsaktion eine Vielzahl von jungen Menschen und Betrieben noch zueinander finden werden“, so Martin. Die Metallmanufaktur Dirk Velte in Oberursel wurde 1973 gegründet und wird mittlerweile in der dritten Generation geführt. Die 21 Mitarbeitenden des Familienunternehmens decken das Spektrum der Sonderanfertigung, Restaurierung und Kunst ab. Seit Unternehmensgründung stellt die Ausbildung im eigenen Betrieb eine wichtige Säule dar. Aktuell sind sechs Nachwuchskräfte auf drei Jahrgänge verteilt im Betrieb beschäftigt.

Gute Erfahrungen mit Praktika machen

Dirk Velte: „Für Betriebe ist es zunehmend schwieriger geeignete junge Menschen für die Ausbildung zu gewinnen. Jedoch ist dies die einzige Möglichkeit, um auch in Zukunft Fachkräfte beschäftigen zu können. Bei der Metallmanufaktur haben wir gute Erfahrungen mit Praktika gemacht. Hier können Jugendliche ihr Interesse an dem Beruf, und was sie schon können, zeigen - abseits von Schulnoten. Aber auch die Rahmenbedingungen müssen passen. Beispielsweise, in welchem Ort die Berufsschule ist. Hier sind die politischen Akteure gefragt.“