Die Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) und der Umgang mit dieser Technologie im Unterricht wird an den Schulen in Hessen weiter gestärkt. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen wie eine Fortbildungsoffensive und mehr Beratung für Lehrkräfte oder auch spezielle Workshops schon für Grundschülerinnen und Grundschüler. In einer engen Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München wird in dem Projekt „KI4S'Cool“, an dem nach und nach 25 Schulen im Land teilnehmen werden, ein KI-gestütztes Lernsystem für Jugendliche getestet. Es passt sich an das Lernverhalten und den Fortschritt individuell an. Am Montag tauschte sich Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen, in Schwalbach am Taunus am Albert-Einstein-Gymnasium mit Schülerinnen und Schülern eines Physikkurses einer elften Klasse sowie Lehrkräften aus, die sich am Projekt beteiligen. „Das Projekt ‚KI4S'cool‘ ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in den Unterricht zu integrieren. Wir probieren damit Neues aus und bieten einen Raum für Fragen, Neugier und gemeinsames Lernen. Es ist ein Blick in die Zukunft des Lernens“, sagte Minister Schwarz. Er sei gespannt auf die Erfahrungen und Anregungen, damit weiter verantwortungsvoll an der Einbindung von KI in den Schulen gearbeitet werden könne. Er bezeichnete die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Einstein-Schule als „Pioniere in diesem wichtigen Bereich“. Das Gymnasium in Schwalbach verfügt über Erfahrungen in weiteren KI-Projekten, gehört zum nationalen Exzellenz-Netzwerk von Schulen mit MINT-Profil und bietet das in Hessen entwickelte Fach Digitale Welt an.
Lernen soll mit „KI4S'cool“ individueller, zielgerichteter und effektiver werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten maßgeschneiderte Aufgaben und Rückmeldungen zu Stärken und Schwächen, während die Lehrkräfte durch das System gezielt mit Strategien unterstützt werden, um auf die individuellen Lernbedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. Das Projekt beschäftigt sich zudem mit der steigenden Bedeutung von nutzergenerierten Daten und deren Verarbeitung durch KI-Algorithmen. Es geht dabei um einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Technologien, der Kenntnis und Reflexion über KI-basierte Datenverarbeitung erfordert. Zielsetzung ist, die KI-Mündigkeit von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften zu fördern, indem sie ein Bewusstsein für die Nutzung und Auswirkungen von KI entwickeln.
Hessen bringt für seine Schulen verschiedene KI-Vorhaben voran
- Mit einer Fortbildungsoffensive wird Expertise für Lehrkräfte gestärkt,
- zum altersgerechten Einsatz der Technologie im Unterricht ist eine umfangreiche Handreichung für Lehrkräfte erstellt worden.
- Schulen können digitale Lehr- und Lernprogramme, einschließlich KI-Programme, anschaffen,
- in einem länderübergreifenden Projekt wird die Bereitstellung einer datenschutzkonformen Chatbot-KI noch in diesem Schuljahr für die Schulen vorbereitet,
- Hessen erprobt das KI-Lernsystem „smartPAPER“, das Schülerinnen und Schülern individualisierte Lernwege ermöglicht,
- der Digitaltruck für Grundschulen mit Anwendungen in Programmieren und Robotik wird als Angebot auf die fünften und sechsten Klassen ausgeweitet und um KI-Workshops ergänzt,
- am erfolgreichen Schulversuch mit dem neuen Fach Digitale Welt nehmen in den fünften und sechsten Klassen weitere Schulen teil, statt 64 jetzt schon 80.
Bisher teilnehmende Schulen am Projekt „KI4S'Cool“:
Schwalmstadt, Schwalmgymnasium; Witzenhausen, Berufliche Schulen; Fulda, Richard-Müller-Schule; Loheland, Rudolf-Steiner-Schule; Gießen, Gesamtschule Gießen Ost; Weilburg, Gymnasium Philippinum; Gelnhausen, Grimmelshausen Gymnasium; Mühlheim am Main, Friedrich-Ebert-Gymnasium; Wiesbaden, Martin-Niemöller-Schule; Schwalbach am Taunus, Albert-Einstein-Schule; Offenbach, August-Bebel-Schule, Albert-Schweitzer-Schule, Leibnizschule; Dreieich, Max-Eyth-Schule; Rödermark, Oswald-von-Nell-Breuning-Schule; Groß-Umstadt, Max-Planck-Gymnasium; Dieburg, Alfred-Delp-Schule.