Eröffnet wurde der Abend von Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori. Er betonte in seiner Rede die große Rolle, die die Kultur- und Kreativbranche in der hessischen Wirtschaft und Gesellschaft spielt:
Das denkmalgeschützte Alte Gericht in Wiesbaden stand lange Zeit leer, bis hier auf Initiative des „Heimathafen“ ein Ort für kreatives Arbeiten und Cross Innovation einzog. Dieser Prozess macht aus Sicht des Wirtschaftsministers erlebbar, was die hiesige Branche insgesamt auszeichnet: „Durch Studien ist hinreichend belegt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft ein Innovationsmotor ist, der auch in anderen Wirtschaftszweigen wirkt. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist Treiber und ‚Innovationsmotor‘ für die Entwicklung der hessischen Wirtschaft und leistet einen unschätzbaren Beitrag für unsere demokratische und vielfältige Gesellschaft “, erklärte Mansoori.
Kreativstandort muss weiter gestärkt werden
Im Gespräch mit der Branche, die 2023 einen Umsatz in Höhe von beachtlichen 15,4 Milliarden Euro erzielte, ging es um Chancen und Herausforderungen wie etwa Spill-over-Effekte in andere Wirtschaftsbereiche, den Umgang mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie dem virulenten Fachkräftemangel.
„Der Kreativstandort Hessen muss weiter gestärkt werden. Nach wie vor steht Hessen eher für Banken und Industrie als für Kreativwirtschaft. In Deutschland wird insgesamt zu wenig für die neuen Berufe an der Schnittstelle von Digitalisierung und Kreation getan, hier könnte sich Hessen als Ausbildungsstandort profilieren“, erklärte Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA. „Und um Kreative aus anderen Landesteilen anzuziehen, sollte auch am Image von Hessen und seinen Metropolen gefeilt werden“, so Pohl weiter.
Mit Blick auf die erfolgreiche Bewerbung der Region FrankfurtRheinMain als World Design Capital 2026 wurden auch Fragen zum Image des Kreativstandortes diskutiert. „Mit der Auszeichnung als World Design Capital – nicht nur für Frankfurt, sondern für die ganze Region – besteht nun die Chance, Design als Instrument für sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandel in Hessen zu nutzen und zu präsentieren“, betonte Professor Mike Richter, Präsident des Rats für Formgebung. „Das Thema ‚Design for Democracy. Atmospheres for a better life‘ könnte aktueller nicht sein. Als World Design Capital 2026 können wir zusammen viel erreichen und Demokratie und Wirtschaft stärken. Vermutlich keine andere Disziplin kann dies leisten. Daher mein Appell an alle aktiv mitzuwirken, um uns Zukunftschancen zu erschließen.“
Neben diesem positiven Ausblick auf das Jahr 2026 wurden auch Herausforderungen angesprochen: „Angesichts der massiven Veränderungen durch Künstliche Intelligenz ist dringende Unterstützung seitens der Politik für unsere Branche erforderlich. Nur mit konkreten Angeboten zur Wirtschaftsförderung können wir die Transformation unserer Branche bewältigen“, gab Katja Lis, Moderatorin des Abends und Co-Gründerin der Agentur dbf.design aus Frankfurt, zu bedenken.
Wirtschaft
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum