Tom schaut mit gerunzelter Stirn auf sein Handy. Da hat Emilia auf seine Frage, ob man sich für die Mathehausaufgabe zusammensetzen soll, nur mit einem „Okay“ geantwortet. Kein fröhlicher Smiley, kein gehobener Daumen wie sonst. Hat er vielleicht etwas Falsches gesagt? Oder hängt das vielleicht mit dem geliehenen Kuli in seinem Mäppchen zusammen … Sekunden später summt sein Handy mit einer neuen Nachricht. „Ich klingle gleich bei dir!“ Und da ist er, der rettende Smiley. Puh, alles gut!
Emojis sind aus unseren Nachrichten nicht mehr wegzudenken. Dabei sind sie noch gar nicht so lange Teil unseres Alltags. Trotzdem haben sie in dieser kurzen Zeit unseren Umgang mit Sprache komplett umgekrempelt. Zum Welt-Emoji-Tag wollen wir ein wenig in die Emoji-Welt eintauchen!
E-WO-ji?
Aber wo fängt die Geschichte des Emojis an? Dafür müssen wir einen kurzen Abstecher nach Japan machen. Dort hat man schon in den neunziger Jahren Emojis verwendet. Damals konnten die kleinen, pixeligen Bildschirme der Mobiltelefone manchmal nur 50 verschiedene Zeichen abbilden. Da kam es auf jedes einzelne Zeichen an! Wie soll man so vernünftig von seinem Tag erzählen können?
Das dachte sich wohl auch der Japaner Shigetaku Kurita. Er stellte eine Liste aus Symbolen zusammen, die bestimmte Worte und Gefühle ausdrücken sollten. Und zwar schneller und einfacher, als man sie ausschreiben konnte. Außerdem verliehen sie jeder Nachricht eine persönliche Note. Darunter waren viele Symbole, die wir auch heute noch gut kennen. Zum Beispiel die Glühbirne für „Idee“ oder ein Paar klatschende Hände für „Applaus“. Natürlich durften auch verschiedene Gefühle nicht fehlen. Ob traurig, verwirrt oder glücklich - über vereinfachte Smileys kam die eigene Laune in die Textnachricht. Dieses Set aus Symbolen nannte er „emoji“. „Emoji“ ist Japanisch und bedeutet „Bildschriftzeichen“. Das trifft es ziemlich auf den Punkt!